USA + Demokratie + Präsidentenwahl

15. August 2024 - Ohne Stern würde die Welt untergehen - zumindest der Teil, den viele Journalisten für den Mittelpunkt der Welt halten: ihre eigene Redaktion. (Kleine Anekdote am Rande: Der Chefredakteur von ethos.at, HTH, hat 1990 vom Spiegel für einen einzelnen einseitigen Artikel sein bislang höchstes Honorar erhalten: 1.000 Mark! Nach Abzug der Agenturprovision immer noch 500 Mark für eine Story aus dem Reich des Bösen, das damals wegen "Perestrojka" und "Glasonost" im Westen bejubelt wurde. Der Artikel über das erste private Cafe in Moskau ,"Kropotkinskaja 44", passte offenbar genau in den damaligen Zeitgeis. Den gleichen Artikel konnte ich sogar ein zweites Mal vermarkten, an die Wiener Wochenpresse, die damals Peter Michael Linges als Chefredakteur leitete. Das Honorar betrug 3.000 Schilling.)

Stern Trump Harris

21. Juni 2024 - Die USA gelten allgemein ebenso wie unter Experten als Wiege „der“ Demokratie der Neuzeit. Da in Österreich parteiübergreifende Initiativen bestehen, die einen Nato herbeiführen wollen, die Nato aber nichts anderes ist als die Vereinnahmung der Europäer für die Interessen der USA, wird ethos.at die US-Präsidentschaftswahlen 2024 aus demokratiepolitischer Sicht beobachten.

Ulrich Gansert USA

Bild von Prof. Ulrich Gansert, "Nine Eleven" (Ausschnitt)

„Letztes Wochenende trat der amerikanische Präsident zusammen mit seinem Vor-Vorgänger Barack Obama in Los Angeles vor ein über tausendköpfiges Publikum; es wimmelte nur so von Hollywoodstars. … Der Abend brachte rekordhohe 30 Millionen Dollar Spendengelder ein. Ein voller Erfolg, also? Nein, nicht im Auge der Öffentlichkeit in den sozialen Netzwerken. Denn ein unvorteilhaftes Video ging nach dem Anlass viral. Es zeigt, wie Biden nach dem Schlussapplaus so lange unbeweglich stehen bleibt, bis ihn Obama am Arm packt und fürsorglich von der Bühne führt. Der Eindruck eines greisen Präsidenten, der nicht weiss, wohin er geht, bleibt hängen“, berichtet NZZ.ch (20.6.24)

ethos.at hat dazu folgende Verschwörungstheorie entwickelt:

Amerika ist keine Demokratie, sondern eine reine Plutokratie. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern Koinzidenz von Begriff (Theorie) und politischer Praxis: Bei US-Präsidentenwahlen können nur Kandidaten von zwei seit Jahrhunderten etablierten Parteien antreten; das sind gleichzeitig Kandidaten im direkten Einflussbereich von Milliardären. Wobei klar ist, wer unter dem Einfluss von wem steht. Dazu kommt die Unterdrückung jeglicher demokratischer Prinzipien innerhalb der beiden Großparteien. Mit der Wahl 2024 stellen sich Republikaner und Demokraten ihre eigenen Armutszeugnisse aus.

Können die Demokraten unter zehntausenden aktiven Mitgliedern und 100 Spitzenpolitikern ihrer Partei keine bessere Kandidatin finden, als ihren senilen Nochpräsidenten? Das ist unmöglich, also muss die Kandidatur von Joe Biden im Interesse ominöser Kräfte sein, die mächtiger sind als zehntausende aktive Mitglieder und 100 Spitzenpolitiker der Demokraten.

Können die Republikaner unter zehntausenden aktiven Mitgliedern und 100 Spitzenpolitikern ihrer Partei keine bessere Kandidatin finden, als einen größenwahnsinnigen Selbstdarsteller? Das ist unmöglich, also muss die Kandidatur von Donald Trump im Interesse ominöser Kräfte sein, die mächtiger sind als zehntausende aktive Mitglieder und 100 Spitzenpolitiker der Republikaner.

Die Verschwörungstheorie lautet: die ominösen Kräfte, die Biden forcieren sind dieselben ominösen Kräfte, die Trump forcieren.

SIEHE AUCH: Diskussionsbeiträge auf fischundfleisch.com: Die amerikanische Verschwörung

SIEHE AUCH: Trump. What else? 

SIEHE AUCH: NZZ.ch (28.6.24)berichtet über das erste TV-Duell Trump-Biden anlässlich der Wahl 2024. Keine Überraschung: Viele demokratische Promis und „die Familie von US-Präsident Joe Biden ermuntert den 81-Jährigen nach seinem Debakel im TV-Duell gegen Herausforderer Donald Trump angeblich dazu, im Rennen um das Weiße Haus zu bleiben“, berichtet ORF.at (1.7.24) Die Nominierung alternativer Kandidaten beim Parteitag der Demokraten im August würde zu einem Chaos führen, berichtet NZZ.ch (28.6.24).

SIEHE AUCH: Die Joe-Biden-ist-der-beste-Kandidat-Legende hat neue Unterstützer gefunden, berichtet NZZ.ch (4.7.24)

SIEHE AUCH: 19. Juli 2024 - Der Anfang vom Ende. Ein weiters Beispiel für die geistige, intellektuelle Schwäche der USA - der zitzerlweise Rücktritt eines offensichtlich zu schwachen und zu alten Kandidaten: „Angesichts von enormem Druck aus der eigenen Partei schließt US-Präsident Joe Biden einen Rückzug aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit Medienberichten zufolge nicht mehr kategorisch aus. Die „New York Times“ und Reuters berichteten unter Berufung auf mehrere Personen aus dem nahen Umfeld des Demokraten, der 81-Jährige scheine allmählich zu akzeptieren, dass er seinen Wahlkampf womöglich aufgeben müsse“, berichtet ORF.at (19.7.24)

SIEHE AUCH: 20. Juli 2024 – Das einstige Hassobjekt der europäischen Eliten mutierte zum „politischen Genie“. NZZ.ch (20.7.24) hat bei dieser Umwertung der Werte die Pole Position eingenommen: „Der verkannte Donald Trump: Porträt eines politischen Genies. Machtmensch, Maulheld, Meinungsmacher: Die Zeichen stehen gut für eine Wahl von Trump. Es ist an der Zeit, die politischen Künste zu honorieren – ohne seine dunklen Seiten zu vergessen.“

Ergänzung Sonntag, 21. Juli 2024 - Nun issessoweit! Die Welt erfährt, dass Biden zurücktritt. Berichte ORF.at

Ergänzung Samstag, 27. Juli 2024 - „Präsident Bidens Altersschwäche war für alle sichtbar und blieb trotzdem lange folgenlos – weshalb?“ NZZ.ch (27.7.24), das Blatt von Welt, einst herausragend in der Berichterstattung über internationale Ereignisse, kommt eine Woche nach dem Rücktritt Bidens und einen Monat nach ethos.at darauf, grundsätzliche Fragen zu stellen! So wie alle Medien JETZT Fragen stellen, die schon längst im DENKRAUM waren, aber bis zum Rücktritt selbst offenbar nicht gestellt werden durften -an example of  "political correctness".

Ergänzung 9. August 2024 – Agenturen berichten: Einer Ipsos-Umfrage vom 2. bis zum 7. August zufolge, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, führt Kamala Harris mit 42 Prozent zu 37 Prozent vor Donald Trump. In einer Reuters/Ipsos-Umfrage vom 22. bis 23. Juli lag sie mit 37 Prozent zu 34 Prozent vor Trump. Die landesweite Erhebung ergab zudem, dass nur noch vier Prozent der Befragten den unabhängigen Kandidaten Robert Kennedy Jr. unterstützen nach zehn Prozent im Juli. Die Online-Umfrage hat eine Fehlermarge von etwa drei Prozentpunkten. An der August-Umfrage war Reuters nicht beteiligt.