Banken sind Krisengewinnler 2022

Beitragsseiten

Attac fordert gemeinwohlorientiertes Bankensystem

5. April 2023 (Pressemitteilung von Attac Österreich) - Die österreichischen Banken machen in der Teuerungskrise Rekordgewinne: Laut Österreichischer Nationalbank OeNB verdienten die heimischen Banken im vergangenen Jahr 2022 in Summe 10,2 Milliarden Euro – so viel wie noch nie zuvor. Mehr als die Hälfte der Gewinne – nämlich 5,7 Milliarden Euro – entfielen dabei allein auf Zinserträge und Provisionen.

OeNB EURO Banknoten

Foto (c) OeNB

+ Wie viel ist Dir kritischer, unabhängiger Journalismus wert? Wie viel ist Dir das Engagement von ethos.at für eine offene Demokratie wert? Bitte um Dein Feedback via SPENDE

"Die Rekordgewinne der österreichischen Banken zeigen die Absurdität unseres aktuellen profitgetriebenen Bankensystems. Während die Menschen unter den enormen Teuerungen leiden, machen Banken Rekordgewinne für ihre Aktionäre. Ihr oberstes Ziel ist dabei Gewinnmaximierung - auf Kosten der Allgemeinheit", kritisiert Mario Taschwer von Attac Österreich.

Attac fordert daher ein demokratisches und gemeinwohlorientiertes Bankensystem, in dem Banken nicht profitorientiert arbeiten. "Konten, Zahlungswesen sowie Kredite für sinnvolle Investitionen gehören zur Infrastruktur einer Gesellschaft und dürfen nicht den Interessen und Launen profitorientierter Unternehmen unterliegen", erklärt Taschwer.

Während Österreichs Banken Rekordgewinne machen, mehren sich auf internationaler Ebene die Anzeichen für eine internationale Bankenkrise. "Gerade hochprofitable, aber dafür riskante Geschäfte erhöhen das Risiko für Bankenpleiten. Dabei müssten auch österreichische 'systemrelevante' Banken wieder von der Allgemeinheit gerettet werden – bei der letzten Finanzkrise hat das die Allgemeinheit rund 14 Milliarden Euro gekostet", kritisiert Taschwer.