Energiewende für Politiker - Klimax Klimaglück

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Klimax Klimaglück

Um die "wahre Deutung" des Begriffes "Klimaglück" bemüht sich die grüne Klubobfrau Sigrid Maurer (SM) in der "Wiener Zeitung". Der Beitrag erscheint in der Rubrik "Gastkommentar", also im redaktionellen Teil, ist jedoch von Titel bis zum Schlusssatz reine Politpropaganda. (Nebenbei bemerkt: ein Vorgeschmack auf das, was die Leser zu erwarten haben, wenn der Ministerialentwurf betreffend Bundesgesetz über die Wiener Zeitung GmbH und Einrichtung einer elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes – WZEVI-Gesetz vom 19.10.22 durchgesetzt wird, aber das ist ein anderes Thema.)

Unter dem Titel "Klimaglück als positive Vision für unsere Zukunft" schreibt SM am 21.03.2023: "Wir wollen ein Klima gestalten, in dem die Menschen glücklich sind und die Wirtschaft aufblüht. Wir Grüne haben eine positive Vision von der Zukunft, die wir für die Menschen in diesem Land gestalten wollen. Auf dieses Ziel arbeiten wir hin und geben ihm einen Namen: Klimaglück. Der Begriff mag noch neu oder ungewohnt wirken. Er wird aber greifbar, wenn man eine wesentliche Frage beantwortet, die viele gar nicht stellen: Wofür muss gute Politik sich einsetzen? Für uns ist die Antwort klar: Wir wollen ein Klima gestalten, in dem die Menschen glücklich sind. Ein Klima der Vernunft und des Miteinanders. Das geht nur, indem wir den wissenschaftlichen Fakten ins Auge sehen - und den Blick umso mutiger nach vorne richten, um entschlossen zu handeln."

Die Grünen, die in ganz Österreich kaum mehr als 7.000 MitgliederInnen haben (Quelle: statista.de) , heben sich mit der Wortschöpfung "Klimaglück" und ihrem missionarischen Eifer noch weit von den EU-Klima-Ideologen ab, sie sind wohl die erste Partei Europas, die den Namen "Klimasekte" verdient. Solange die Grünen noch im Parlament vertreten sind und entsprechend hohe Parteiförderungen bekommen, sollten sie eine der Kirchen erwerben, die von den Katholiken mangels Besuchern auf den Markt geworfen werden. Passend dazu: die Klimaaktivistin Greta soll von der Universität Helsinki (ohne jegliches Studium, und die Schule hat sie ja auch ziemlich oft geschwänzt) ein Ehrendoktorat erhalten - von der theologischen Fakultät, wie report24 (21.3.23) berichtet.

"Wir wollen Klima gestalten", betonen die Grünen unentwegt - und glauben fix daran, dass sie es können. Sogar der Weltklimarat hat Einsicht in die Tatsache, dass es sich beim Klima um ein "gekoppeltes, nichtlineares und chaotisches System“ handelt. Wer solche Systeme "gestalten" will, kennt wohl den Ausdruck "wicked problem" (bösartiges Problem) nicht. Die Stadtplaner Melvin Webber und Horst Rittel prägten Mitte der 1960er Jahre diesen Begriff. Damit beschrieben sie Probleme, deren Lösung nicht in linearen Schritten von der Planung bis zur Umsetzung erfolgen kann, weil jeder Lösungsansatz wieder neue Fragen aufwirft und jede Umsetzung eines Vorschlages wieder neue Probleme verursacht. Das Klima ist in diesem Sinne ein "super wicked problem".

ethos.at kann es seinen Lesern nicht ersparen, auch den Rest des Elaborats von SM im Wortlaut zu servieren. Eine Predigt, die völlig faktenbefreit, dafür aber in jeder Hinsicht ominös bleibt - im Geiste der grünen Mission, denn nicht das Konkrete, sondern nur das Ominöse kann das "Klimaglück" mystifizieren.

"Die aktuellen Krisen werden nicht von selbst weggehen, wenn man die Augen davor verschließt. Und schon gar nicht, wenn man sie mit Antworten aus der Vergangenheit lösen will. Dieses Alte Denken hat die Welt überhaupt erst an diesen Punkt gebracht. Manche politischen Kräfte scheinen an gar keiner Lösung interessiert zu sein. Sie schüren die verständlichen Ängste der Menschen, um daraus selbst Profit zu schlagen, und spalten dafür unsere Gesellschaft.

Unser Weg ist es, gemeinsam an einer glücklichen Zukunft zu arbeiten. Wir müssen die Schönheit unserer Natur bewahren, damit auch unsere Urenkel saubere Luft atmen, klares Wasser trinken und im Sommer erträgliche Temperaturen vorfinden werden. Nicht nur dafür ist der Umstieg von fossilen Energieträgern auf saubere Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser ganz zentral. Auch der Ausweg aus der Teuerungskrise führt nur über erneuerbare und deshalb günstige Energie aus Österreich, die uns unabhängig von teuren Importen und despotischen Regimes macht.

Das Alte Denken blockiert den Ausbau der Windkraft und gibt vor, das Landschaftsbild für den Tourismus schützen zu wollen. Aber es gibt auch keinen Tourismus mehr, wenn die letzten Gletscher von den Bergen geronnen und die Seen im Sommer ausgetrocknet sind. Genauso kurzsichtig ist es, Klimaschutz als teures Hindernis für die Wirtschaft zu sehen. Klimaglück bedeutet, dass unsere Wirtschaft aufblüht, gerade weil sie auf die Umwelt achtet. Wenn wir zu den ersten Ländern zählen, die Stahl und Beton ohne CO2-Ausstoß produzieren, machen wir unsere Industrie zum internationalen Vorreiter und schaffen unzählige sichere Arbeitsplätze.

Die gute Nachricht ist: Es braucht dafür keine Technologien, die in ferner Zukunft entwickelt werden und durch Zauberhand alle Probleme lösen. Es gibt bereits Lösungen, auf die wir setzen können. In den vergangenen drei Jahren haben wir Grüne diese Entwicklung vorangetrieben und zentrale Klimaprojekte realisiert: Rekordförderungen für den Ausbau der Erneuerbaren Energie, der über dem Soll liegende Umstieg auf 100 Prozent sauberen Strom bis zum Jahr 2030, das Klimaticket, das Plastikpfand und vieles mehr. Diesen Weg zum Klimaglück haben wir gegen große Widerstände durchgesetzt. Und ich versichere Ihnen: Wir werden auch an den nächsten Schritten mit aller Kraft weiterarbeiten."

Soweit Twitter als Kommunikations-Kanal, ein Meinungsartikel in einer bislang seriösen Tageszeitung. Finden sich im Klimaschutz-Minsterium auch Fakten zum Klimawandel und zur Energiewende? Vorweg: wenige Fakten, viele Forderungen garniert mit Förderungen.