Forum Seitenstetten: friedensfertige Geldordnung

„Wenn die Finanzwirtschaft nicht nachhaltig ist, so kann es auch die Gesamtwirtschaft nicht sein!“ Doz. Mag. DI Dr. Erhard Glötzl, Linz

Das Forum Seitenstetten entstand dank dem Interesse von Altabt Berthold Heigl an der Geldfrage und seiner Idee, zu einer Geldenquete einzuladen. Seit 2015 kommen Wirtschaftswissenschaftler, div. Experten und Interessierte gerne auch aus dem Ausland ins Mostviertel, um sich und andere über alternative Geldkonzepte zu informieren. 2020 und 2021 haben wir via Zoom veranstaltet.

Schritte in Richtung friedensfähige, nachhaltige Geldordnung

Im Kernteam sind wir 8 Personen: Helmo Pape, Ex-Banker aus Wien, Otto Frühbauer, Klagenfurt, unser Moderator ist Experte in der Entwicklung von Gruppenintelligenz, Rudi Kulovic, pens. Schraubengroßhändler aus Feldbach, Nina Krämer, Pastorin, Bibliothekarin, Linz, Inge Patsch lehrt an der FH Kufstein und betreut Nachhaltigkeitsprojekte, Gen. Dir. a. D., Hon. Prof. DI Dr. Heinrich Wohlmeyer, Ökologe und Wirtschaftsrechtler, Lilienfeld, Barbara Michel Alvarez, Ökologin, Wien und Josefa Maurer, Hausfrau, Krankenschwester.

Spenden an ethos.at sind herzlichst willkommen!

Aus gewichtigen Gründen ist es Spitzenpolitikern nicht möglich, Fehler in der Finanzarchitektur, die in alten Volkswirtschaften zu Krisen führen, zu enttabuisieren. Staaten sind gezwungen sich zu verschulden, deshalb „regiert in vielen Bereichen tatsächlich Geld“ und nicht Menschen. Unsere Bemühungen sind auch eine Antwort auf einen Aufruf von 22 EU- Parlamentariern aller Fraktionen, die für das Finanz- und Bankenwesen zuständig sind. Sie forderten im Juni 2010 von der Zivilbevölkerung ein Gegengewicht zur Finanzlobby, weil sonst die Demokratie in Gefahr wäre.

Es gibt, vor allem in der französisch sprechenden Welt, sehr viele Initiativen, die diese Situation zum Wohle ALLER erleichtern oder überwinden möchten. Über 10 000 regionale Währungen wirken vor allem in wirtschaftlich benachteiligten Ländern überaus segensreich.

Das Wunder von Curitiba ist ein besonders gutes Beispiel für eine regionale Währung. Der Bürgermeister dieser brasilianischen Millionenstadt an der südlichen Atlantikküste hatte das große Problem von Armenvierteln, in welche Müllautos, der zu engen Gassen wegen, gar nicht hineinfahren konnten. Er hatte die Idee Mülltrennung mit Busfahrscheinen zu bezahlen. Mit diesen Fahrscheinen konnte man in die Stadt fahren, um zu arbeiten, aber auch Essen, Baumaterial, ect. einkaufen. Innerhalb weniger Jahre wurden aus Elendsvierteln nette, saubere Vorstädte, weil dieses „Geld“ in der Region blieb. Heute ist Curitiba die Stadt mit der besten Lebensqualität in Brasilien.

Vielleicht erinnern Sie sich an den Fernsehfilm Das Wunder von Wörgl, Notgeld konnte Not wenden.

Wir alle können mithelfen Wunder vorzubereiten: Wir brauchen ein breites, überparteiliches, allen Menschen gegenüber wohlwollendes, Miteinander. Auch Superreiche sind, gemessen an Kriterien für Lebensqualität, längst selbst Verlierer unserer Situation. Sie sollen ihr Gesicht und ihre Grundinteressen wahren können. Wir möchten Irrtümer durch mehr Wissen überwinden. Es ist beglückend, gedanklich zu einer fairen, barmherzigen Haltung, einem jeden Menschen gegenüber zu finden, Fehler und Lügen zwar zu benennen, aber zu versuchen zu verstehen und jeder Person Kreativität und Liebesfähigkeit zuzutrauen!

DANKE für alles das, was Sie längst schon tun, um in der (Groß-) Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis, aber auch darüber hinaus, einander mit Verständnis und Herzlichkeit zu begegnen. Damit schaffen Sie sich auch selbst ein gutes Leben.

Unsere Geldordnung ist, um funktionsfähig zu bleiben, auf Wachstum angewiesen. Damit aber werden auf vielen Ebenen unersetzbare Werte verdrängt. Aus dem Nichts geschöpftes Geld sucht nach Anlagen in der Realwirtschaft, in möglichst großen, gewinnbringenden Projekten. Die höchsten Renditen werden in der Rüstungsindustrie „erwirtschaftet“.

Das Forum Seitenstetten arbeitet u. v. a. zusammen mit AbFaNG, dem Aktionsbündnis für Frieden, aktive Neutralität und Gewaltfreiheit, mit SDG-Watch Austria – (zu den UN- Nachhaltigkeitszielen Bildung und Frieden) und mit Pax Christi. Für ein heileres Miteinander überaus ermutigend, sind Erkenntnisse von Psychologen, Hirnforschern, Juristen, Medizinern und Erfahrungen spiritueller Menschen. Abt Berthold hat beim Forum 2019 eine Morgenmeditation angeboten.

Die Geschichte von Seitenstetten ist durch zwei Persönlichkeiten verbunden mit der Geldfrage:

Im Mai 2019 wurde der 100. Geburtstag von Dr. Stefan Matzenberger, Bergpredigtpazifist, mit mehreren Veranstaltungen in Ertl und Seitenstetten gefeiert. Der wichtigste Lehrer und Freund des Kriegsblinden war DDDDr. Johannes Ude, einer der letzten beiden österreichischen Moraltheologen, die noch zur Geldfrage publiziert haben. Der 2. Stifter des Klosters Seitenstetten war Erzbischof Wichmann von Magdeburg. Er gilt als Erfinder des Brakteatensystems. Münzverrufungen schenkten Mitteleuropa im Hochmittelalter ca. 300 Jahre lang eine krisenfreie Zeit. Dieses Geld konnte sich nicht von selbst vermehren. Für heute, siehe: Finanzen nach Corona.

Der Film Oeconomia gibt Einblick in Schwierigkeiten rund um die Spielregeln unserer Geldgeldordnung.

Aus tausendundein Gründen, die für eine Reform der Geldordnung sprechen“, Arbeitsbuch von Dr. Günther Hoppenberger, im Geiste der „Aktiven Mitte“: lifesense.at

Die Jugend, welche die Geldfrage zu lösen vermag, wird mehr für die Welt tun als alle Soldaten der Geschichte zusammen. Henry Ford Senior

Die Erfahrung lehrt, dass alle Systeme, die sich nur durch Wachstum erhalten können, allein an diesem Wachstum zu Grunde gehen müssen. Wenige Ökonomen sind bereit, das zu sehen. Rupert Riedl

Ökonomie und Gesellschaft haben sich voneinander entfernt und müssen über das verbindende Medium „Geld“ in einer neuen Ordnung miteinander versöhnt werden. Raimund Dietz provollgeld.at

Politik nach den Gesetzen des Geldes ist Krieg gegen die Menschheit. Christoph Pfluger

Es gibt unterschiedliche Arten von Armut. Menschen in „goldenen Käfigen“ sind gefährdet an Angstzuständen, Sinnkrisen und Depressionen zu erkranken. Josefa Maurer