ORF: Putin will keinen Kompromiss

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ORF-Korrespondent Christian Lininger: „Putin will keinen Kompromiss“

22. Oktober 2025 - Laut ORF-Korrespondent Christian Lininger will Kreml-Chef Wladimir Putin weiterhin keine ernstzunehmenden Verhandlungen über ein Ende des Krieges. Eine Kernbedingung für Putin sei die Beanspruchung des Donbas. Für einen Kompromiss sei der Kreml nicht bereit, so Lininger, so ORF.at am 22.10.2025.

HTH kommentiert: Es gibt keine medienrechtliche Möglichkeit, alle Sätze zu verbieten, die mit „Putin will“ beginnen. Es gibt nur die einfache Wahrheit, dass Sätze, die so anfangen, nicht mit Tatsachenbehauptungen, sondern nur mit reinen Spekulationen enden können. Dass ein Korrespondent aus Moskau zugeschaltet wird, um einen „Informationsgehalt“ dieser Aussage zu suggerieren, kann nicht über die banale Tatsache hinwegtäuschen, dass alle „Will-Sätze“ ausschließlich Will-kürbekundungen des Speakers sind.

Report24 2025 10 22

Trump, Putin und Orbán – zu viel Vernunft für die transatlantische Elite?

 

 

„Noch vor wenigen Tagen kündigte US-Präsident Donald Trump ein Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin in Budapest an. Doch nun liegt das Vorhaben Medienberichten zufolge auf Eis. Der Gipfel sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden. … Trump hatte – man erinnere sich – im Wahlkampf angekündigt, er wolle “innerhalb von 24 Stunden” Frieden schaffen. Doch das war, bevor er im Morast der westlichen Diplomatie versank. Kaum telefoniert er mit Putin, klingt er nach Realpolitik. Kaum trifft er Selenskyj, klingt er wieder wie ein transatlantischer Missionar. Erst soll Kiew Land abtreten, dann plötzlich alles zurückerobern, dann wieder “stoppen, wo man steht”. Ein außenpolitischer Zickzackkurs ohne klare Linie. Dabei liegt die Wahrheit auf der Hand: Trump hat verstanden, dass dieser Krieg längst nicht mehr um ukrainisches Territorium geht, sondern um geopolitische Dominanz“, schreibt Heinz Steiner auf Report24.news (22.10.25)

HTH kommentiert: Steiners Argumente sind nachvollziehbar. Allerdings führt er sich selbst ad absurdum, wenn er im Titel seines Artikels Trump „Vernunft“ unterstellt und weiters aus dem offensichtlichen „Zickzackkurs ohne klare Linie“ genau das Gegenteil folgert: eine klare Linie. Der immer noch mächtigste Mann der Welt hätte damit die „Kritik der reinen Vernunft“ widerlegt und den „Untergang des Abendlandes“ endgültig besiegelt (seine exzentrische Unterschrift wäre dafür bestens geeignet). Auch wenn Trump impulsiv oft den Nagel auf den Kopf trifft („Geht nach Hause, stellt die Kämpfe ein, stoppt das Töten.“), so schlägt er mit seinem Hammer noch viel öfter daneben. Er trifft aber nie seinen eigenen Daumen – denn um die Nägel zu halten, dafür sind seine Vasallen da.


von Bert Ehgartner

20. Oktober 2025 - Beinahe hätte Österreich etwas Rückgrat gezeigt - und gegen das 19. Sanktionspaket der EU gegen Russland gestimmt. Der Grund war die verzwickte Lage der Raiffeisen Bank International, die Opfer der EU-Sanktionen wurde. Die Raiffeisen-Tochter ist die letzte große westliche Bank in Russland. Auf Druck der EU sollte sie verkauft werden. Russland stimmte dem nicht zu, weil damit die Geldtransfers für bestehende Energielieferungen in die EU noch schwieriger würden. Raiffeisen droht ein Verlust von mehreren Milliarden Euro, weil Österreich mittlerweile als "unfreundlicher Staat" eingestuft wird.

Doch Österreichs Gegenwehr ist nunmehr beendet. Aus Meinl-Reisingers Außenministerium wird verlautet, dass Österreich auf Linie ist und kein Veto gegen das neue 19. Sanktionspaket einlegen wird. Die Umsetzung des neuen Pakets bedeutet unter anderem, dass bis spätestens 2028 die Gas- und sonstigen Energieimporte aus Russland zu 100% gestoppt werden.

Die dahinter stehende 'Logik' der EU ist klar. Der Handel mit Russland soll auf null zurückgefahren werden. Dafür wurde sogar die Sprengung der Nordstream Pipelines geduldet und von vielen EU-Politikern sogar gut geheißen: eine kriminelle Attacke auf Infrastruktur, die als Vorzeigeobjekt Russisch-Europäischer Zusammenarbeit galt und in der Errichtung rund 20 Milliarden Euro gekostet hat.

Alles wurde dem Ziel der vollkommenen wirtschaftlichen Abkopplung von Russland untergeordnet - einem Zustand, den es nie zuvor in der Geschichte Europas gegeben hat. Genau das aber war das wichtigste und seit Jahrzehnten angestrebte strategische Ziel der USA. Europa und Russland mussten wirtschaftlich und politisch voneinander getrennt werden. Ansonsten hätte sich ein ernstzunehmender Konkurrent herausbilden können, der den globalen Führungsanspruch der USA gefährdet hätte.

Dass dieses Ziel - entgegen den Interessen der europäischen und russischen Bevölkerung - erreicht werden konnte, beruhte auf der über viele Jahrzehnte perfektionierten Unterwanderung unseres politischen Systems: die in den Ländern der EU praktizierte repräsentative Demokratie bot dafür ein Einfallstor, das weder von Politik, noch Justiz noch Presse geschützt wurde und alle wichtigen demokratischen Gremien aushebelte.

Es ging um die Frage, wie man am besten die Repräsentanten der Demokratie kapert und für die eigenen Ziele - also jenen der USA und der von ihr dominierten NATO - einspannt. Dafür wurden zum einen auffällige politische Talente angeworben - in eigenen Programmen wie beispielsweise den 'Young Global Leaders' des World Economic Forum. Zum anderen wurden etablierte ehrgeizige Politiker in einer mittleren Phase ihrer Karriere rekrutiert. Sie kamen in der Folge mit Hilfe bestehender Netzwerke rasch an die Spitze.

Lange Zeit konzentrierte sich diese Praxis darauf, die Repräsentanten der wichtigen Länder anzuwerben - und mit deren Hilfe auch die einflussreichen Positionen der EU mit Gefolgsleuten zu besetzen. In den letzten Jahren hat man erkannt, dass es auch wichtig ist, 'Betriebsunfälle' in kleineren Ländern möglichst abzustellen. Deshalb das Augenmerk der EU-Politiker und ihrer Führungskader auf Randzonen, wie die Wahlen in Rumänien, wo massiv mit Hilfe der Geheimdienste und Gerichte interveniert und 'feindliche' - weil unabhängige - Kandidaten abmontiert wurden.

Der gekauften oder sonstwie angeheuerten Politik-Elite, die heute die Spitzen der EU-Länder sowie der Kommission bekleidet, ist es herzlich egal, wenn die Energiepreise steigen. Hauptsache, die Gewinne fließen nicht nach Russland.

Mit Hilfe der verschiedenen Think-Tanks, NGOs und den an der Leine geführten Medien lassen sich ständig neue Propaganda-Formeln entwerfen und flächendeckend unter die Leute bringen. Etwa die Botschaft, dass Russland schuld ist an den hohen Energiepreisen.

Man stelle sich vor, alles wäre anders gelaufen. Wie sehr hat Putin in den Nullerjahren um die Freundschaft Europas geworben. Wie eindringlich hat er die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit beschworen. Man sehe sich dazu nur die - auf deutsch gehaltene - Rede im Deutschen Bundestag aus dem Jahr 2001 an. Oder jene aus dem Jahr 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz Das war pure Liebeswerbung, die jedesmal massiv und kalt zurückgewiesen wurde.

Man stelle sich vor, wie sehr Europa (und Russland) von dieser Zusammenarbeit profitiert hätten. Wie rasch aus der Verbindung von westlicher Technik und östlicher Energie ein prosperierendes 'Groß-Europa' entstehen hätte können.

So aber haben wir die ferngesteuerten - durch Trump etwas irritierten, aber immer noch auf Linie ihrer Deep-State Kontakte und Netzwerke funktionierenden - Politik-Marionetten, denen das Wohl der europäischen Bevölkerung vollständig egal ist.

Putins Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007:

Dokumentationen: 10.02.2007: Putin kritisiert USA-Politik - hier anschauen

Putins Rede im Deutschen Bundestag 2001:

Wladimir Putin - Rede am 25. September 2001 vor dem Deutschen Bundestag (nur deutschsprachiger Teil) - YouTube