AIT stark in EU-Projekten

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17. Oktober 2025. Diese Woche wurden zwei EU-Projekte bekannt, bei denen AIT Austrian Institute of Technology eine starke Rolle spielt:

1. „Catalyse“ mit einer Laufzeit von 36 Monaten und einem Budget von knapp 2 Mio Euro

2. "Mithos" mit einer Laufzeit von vier Jahren und einem Budget von laut EU exakt 5.395320 Euro

WolkeKreuz

AIT koordiniert EU-Projekt „Catalyse“

16.10.2025 (Presseinformation Center for Innovation Systems & Policy des AIT)

In Wien fiel der Startschuss für das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt Catalyse. Es begleitet Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität und setzt dabei auf sogenannte Knowledge Institutions (KIs), Wissensorganisationen als vertrauenswürdige Knotenpunkte lokaler Innovationsökosysteme. Gastgeber des Kickoffs war der Projektkoordinator, das AIT Austrian Institute of Technology. Elf Partner und Delegationen aus Leipzig, Manchester, Rotterdam und Wien erarbeiteten ein gemeinsames Verständnis und erste Leitlinien– mit Fokus auf Zusammenarbeit, soziale Innovation und Bedarfe vor Ort.

 

 

Wissensorganisationen als Schlüssel für missionsorientierte Klimapolitik

„Im Zentrum von Catalyse steht die Überzeugung, dass Wissensorganisationen wie etwa Universitäten oder Forschungseinrichtungen eine entscheidende Veränderungs­kraft sind: Sie unterstützen missionsorientierte Politik und stärken Innovationsökosysteme. Als vertrauenswürdige Verbinder bringen sie vielfältige gesellschaftliche Akteur:innen zusammen, unterstützen den Erfolg sozialer Innovationen, stärken die europäische Zusammenarbeit und verankern Klimaschutz fest in der Lebensrealität lokaler Gemeinschaften“, sagt Gudrun Haindlmaier, Projektkoordinatorin am AIT Austrian Institute of Technology.

Catalyse setzt – im Rahmen der ehrgeizigen EU-Politikvorhaben und Missionen – seinen Schwerpunkt auf die Cities Mission: „100 klimaneutrale und smarte Städte bis 2030“.

Von der Mission zur Umsetzung vor Ort

Das Projekt will das Potenzial der Cities Mission noch besser mit den Bedürfnissen der einzelnen Städte verzahnen. Dabei sollen Synergien zwischen den vorhandenen Initiativen gebündelt werden, bestehendes Experimentieren mit Institutionalisierung verbunden und die Rolle von Wissensorganisationen nachhaltig gestärkt werden.

Drei zentrale Herausforderungen adressiert das Projekt dabei ausdrücklich:

+ Klimaschutz ist häufig noch unzureichend lokal verankert

+ Das transformative Potenzial transdisziplinärer sozialer Innovation wird zu wenig genutzt

+ Viele Städte erproben innovative Ansätze für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, doch diese Initiativen bleiben häufig auf einzelne Projekte beschränkt (oft mit Ablaufdatum) und fragmentiert

Catalyse wird daher die Rolle von Wissensorganisationen als transformative Hubs in lokalen Ökosystemen untersuchen und stärken. Dies geschieht durch Capacity Building, gegenseitigem Lernen zwischen den Städten und der Schaffung inklusiver Räume, in denen unterschiedliche Stakeholder gemeinsam Lösungen entwickeln.

Vier Pilotstädte als Reallabore

Die Pilotstandorte dienen als Versuchsräume, um zu untersuchen, wie unterschiedliche Typen von Knowledge Institutions – von Research & Technology Organisations (RTOs) in Wien und Leipzig bis zu Universitäten in Manchester und Rotterdam – mit lokalen Akteur:innen Klimaschutz und soziale Innovation vorantreiben:

+ Leipzig – Anpassung des Climate City Contract auf lokaler Ebene

+ Manchester – Untersucht die Rolle von Wissensorganisationen als Katalysatoren zum Überwinden fragmentierter Experimentierzyklen

+ Rotterdam – Sozial ausgewogene, klimaneutrale Wärmeversorgung

+ Wien – Klimaneutrale Stadtteile auf ehemaligen Bahnflächen gemeinsam entwickeln

Über das Projekt

Catalyse- Knowledge institutions catalysing local action for net zero“ ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt zur Unterstützung europäischer Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität und hat eine Laufzeit von 36 Monaten. Das Konsortium, koordiniert vom AIT Austrian Institute of Technology besteht aus 10 Partner aus Forschung, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft. Im Mittelpunkt stehen Knowledge Institutions/Wissensorganisationen als Katalysatoren für missions-orientierte Politikgestaltung, soziale Innovation und skalierbare Lösungen in Städten. Grant Agreement: 101217086.

AIT Austrian Institute of Technology

Marketing and Communications

 


 

KI-Lösungen für das Management multimodaler Verkehrsinfrastrukturen

16.10.25 (Presseinformation Center for Transport Technologies von AIT) - Im September fiel der Startschuss für das europäische Forschungsprojekt MITHOS mit einer Auftaktveranstaltung in San Sebastián, Spanien. Das hochkarätige Konsortium vereint 14 Partnerorganisationen aus sieben europäischen Ländern und arbeitet daran, ein innovatives, KI-gestütztes Decision Support System für die Überwachung, Neugestaltung und Erhaltung multimodaler Verkehrsinfrastrukturen zu entwickeln. Ziel ist es, Straßen, Schienen, Radwege und Häfen effizienter, sicherer und nachhaltiger zu managen.

Multimodale Verkehrsnetze vor großen Herausforderungen

Multimodaler Verkehr – also die nahtlose Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger – gilt als Schlüssel für zukunftsfähige Mobilität von Personen und Gütern. Heute bestehen jedoch erhebliche Defizite: Ineffiziente Schnittstellen zwischen Verkehrsmitteln, hohe Betriebskosten sowie fragmentierte Datenverarbeitung erschweren eine ganzheitliche Steuerung. Bestehende Werkzeuge konzentrieren sich zumeist auf einzelne Verkehrsträger und erfüllen weder die Anforderungen moderner Datenintegration noch die FAIR-Prinzipien. Diese Richtlinien stellen sicher, dass Daten auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wiederverwendbar (Reusable) sind – also sowohl von Menschen als auch von Maschinen leicht gefunden, genutzt, kombiniert und erneut eingesetzt werden können.

Innovatives KI-System für bessere Entscheidungen

MITHOS begegnet diesen Herausforderungen mit der Entwicklung einer cloudbasierten Plattform, die Daten aus verschiedenen Quellen in einem Federated Smart Data (FSD) Modul zusammenführt. In Echtzeit integriert, bilden diese Daten die Grundlage für ein KI-gestütztes Decision Support System, das multikriterielle Optimierungen ermöglicht und durch eine interaktive Mensch-Maschine-Schnittstelle visualisiert wird.

Ein zentrales Element ist das Bundle of Fundamental Tools (BFT), das verbesserte Simulationen für die Bewertung multimodaler Infrastrukturen bereitstellt. Ergänzend wird ein Impact Assessment-Modul entwickelt, das den Gesamtnutzen und die Nachhaltigkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen bewertet.

Die Wirksamkeit des Systems wird in vier Pilotregionen – Bilbao, Hamburg, Wien/Linz und Thessaloniki – getestet. Dort werden unterschiedliche multimodale Kontexte und Infrastrukturen abgebildet, um die Praxistauglichkeit des Systems unter realen Bedingungen nachzuweisen.

AIT bringt Expertise in KI und Infrastrukturmanagement ein

Das AIT Austrian Institute of Technology bringt im Projekt seine langjährige Expertise in den Bereichen Infrastrukturanalyse, Verkehrssicherheit, Datenintegration und Simulation ein. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung von Methoden zur intelligenten Verknüpfung heterogener Datenquellen sowie auf der Gestaltung nutzerfreundlicher Entscheidungswerkzeuge für Behörden, Infrastrukturbetreiber und politische Entscheidungsträger.

„Das Projekt bietet einen herausragenden Ansatz aus Datenakquise, KI-gestützter Verarbeitung und realistischen Pilotversuchen zur Verbesserung multimodaler Mobilitätssysteme. Bestehende und neue Daten werden mit innovativen Technologien verschmolzen, um ein leistungsfähiges Decision Support System zu schaffen, das Stakeholder bei Themen wie Straßenbau, Zustandserhebung und Instandhaltung unterstützt. Das AIT ist im Projekt MITHOS in einem starken Konsortium mit einem nationalen Autobahn- und Radwege-Piloten verbunden und ebnet somit den Weg für technologischen Vorsprung durch angewandte Forschung“, erklärt Verkehrssicherheitsforscher Paul Rosenkranz, Projektverantwortlicher am AIT Austrian Institute of Technology.

In Österreich koordiniert das AIT in enger Zusammenarbeit mit ASFINAG den Pilot für Autobahn- und Radinfrastrukturen. Damit trägt das Institut maßgeblich dazu bei, praxisrelevante Anwendungen zu entwickeln, die unmittelbar in die nationale Infrastrukturplanung und -erhaltung einfließen können.

Projektkonsortium

+ Asociacion Centro Tecnológico CEIT (Koordinator) + AIT Austrian Institute of Technology GmbH + DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. + Ethniko Kentro Erevnas kai Technologikis Anaptyxis (CERTH) + EMISIA SA + PATRIC Prague Advanced Technology and Research Innovation Center + IFP Energies nouvelles + JKU Johannes Kepler Universität Linz + KEITA Mobility Factory SL + Technische Hochschule Ingolstadt + Asociacion Cluster de Movilidad y Logistica de Euskadi + Freie und Hansestadt Hamburg + Ayuntamiento de Bilbao + Organismos Sygkoinoniakoy Ergou Thessalonikis