AMS Larifari-Weiterbildung

„Projekt“ für 31 Ukrainerinnen kostet 261.000 Euro

26. Dezember 2025 – (Kommentar HTH)261.000 Euro. Das ist kein Weihnachtsgeschenk für 31 Ukrainerinnen im Burgenland, sondern für die vom AMS finanzierte Organisation "Vamos". So viel kostetet nämlich das Projekt „ChancenKompass & Perspektivenschmiede“, das im Burgenland Mitte Dezember abgeschlossen wurde und an dem 31 Ukrainerinnen „mit großer Dankbarkeit und lachenden Gesichtern“ teilnehmen durften. Das sind genau 8.419,35 Euro pro Teilnehmerin. Und was haben sie davon? Laut Jubelbericht des AMS: „Perspektiven“, „Erweiterung ihrer beruflichen und sprachlichen Kompetenzen“, sowie „Erfahrungen in der Praxis“ gesammelt. Dazu kommt das unumgängliche Pflichtprogramm für jedem AMS-Schützling – vom Alkoholiker bis zum Akademiker: „Erstellung von aktuellen Bewerbungsunterlagen“.

Verein Vamos

„Am überaus positiven Erfolg erkennt man, was möglich ist“, so der Jubelbericht weiter. Konkret: 8 (von 31) Frauen haben bereits eine Beschäftigung, 7 Frauen starten eine weitere Qualifizierung = nach AMS-Rechnung: „rund 50% der Frauen konnten am Arbeitsmarkt Fuß fassen.“

AMS Bundesland Burgenland Jubelbericht vom 11.12.2025: 

Mit großer Dankbarkeit und lachenden Gesichtern feierten die Teilnehmerinnen den erfolgreichen Abschluss des Projekts „ChancenKompass & Perspektivenschmiede“. Die ukrainischen Frauen, die am AMS finanzierten Programm teilnahmen, luden zum ukrainisch-kulinarischen Beisammensein ein und erzählten von ihren persönlichen Erfahrungen und Fortschritten. Sie berichteten davon, wie herausfordernd der Weg für sie gewesen war – geprägt vom Krieg in der Ukraine, dem Neubeginn in einem fremden Land und den ersten Schritten ohne Deutschkenntnisse – und wie stolz sie heute auf ihre überwundenen Hürden sind.

Schaffung neuer Perspektiven für ukrainische Frauen

Das Projekt richtete sich an vertriebene Frauen aus der Ukraine mit geringen Deutschkenntnissen, die noch nicht beim AMS vorgemerkt waren. „Durch das Projekt wollten wir die Teilnehmerinnen motivieren, sich bei uns zu melden und ihnen unsere Angebote vorstellen. Besonders wichtig war uns neben der individuellen Unterstützung die Qualifizierung der Frauen zur Erweiterung ihrer beruflichen und sprachlichen Kompetenzen. So kann die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt gelingen, was Ziel des Projekts war“, betont AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl.

Perspektivenschmiede“: Lernen durch Tun in der Praxis

Im Rahmen der „Perspektivenschmiede“ konnten die Teilnehmerinnen Erfahrungen in der Praxis sammeln. Dabei ging es um Information und Motivation, begleitende Workshops und Kooperationen. Im Vordergrund stand das praktische Arbeiten in den hauseigenen Betrieben. Der Schulungsort „Vamos“ (Verein zur Integration) in Markt Allhau ist der optimale Ort dafür. Die Frauen arbeiteten dort in der Tischlerei, Verwaltung, Gärtnerei, Küche, Konditorei und im Hauswirtschaftsbereich.

„Erst durch den Weitblick und die Offenheit für neue Projekte durch das AMS Burgenland konnte dieses Projekt realisiert werden. Am überaus positiven Erfolg erkennt man, was möglich ist, wenn das Vertrauen des AMS auf die Motivation und das Engagement von Mitarbeiter_innen in unseren Projekten trifft. Ein großes Dankeschön an die wertschätzende und bereichernde Zusammenarbeit mit dem AMS und den Mitarbeiter_innen im Projekt. Durch dieses positive Zusammenspiel konnte für die Teilnehmerinnen eine Grundlage geschaffen werden, die neben der beruflichen Weiterentwicklung auch maßgeblich zur Integration beigetragen hat“, erzählt Rene Höfer, Vamos-Geschäftsführer, der die Teilnehmerinnen von Beginn an im Betrieb erlebt und ihre Entwicklung beobachtet. [Anm. HTH: Vamos – gemeinnützlger Verein für Integration, hat fünf Standorte im Burgenland und beschäftigt sich mit allen Themen der Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in allen Lebensbereichen befasst. Wer den Selbstbedienungsladen Österreich kennt, muss davon ausgehen, dass sich 261.000 Euro für das Larifari-Projekt zur Gänze an in gemeinen Nützlichkeit aufgelöst haben.]  

Erfolgreich Schritt für Schritt zum beruflichen Neustart

Während des Projekts wurden die ukrainischen Teilnehmerinnen individuell unterstützt und begleitet, wie etwa bei der Erstellung von aktuellen Bewerbungsunterlagen, der Vernetzung mit Bildungseinrichtungen, der Praktikumssuche und den begleitenden Deutschkursen. Für die Frauen war all das „Neuland“, sie hatten bis dahin keine Berührungen mit dem österreichischen Arbeitsmarkt. Die Frauen wurden Schritt für Schritt unterstützt, um beruflich neu starten zu können. Für das AMS war „ChancenKompass & Perspektivenschmiede“ ein Pilotprojekt und die Erfolge können sich sehen lassen. Von insgesamt 31 Teilnehmerinnen konnten bereits acht Frauen eine Beschäftigung aufnehmen, weitere sieben Frauen starteten eine berufliche Qualifizierung oder Ausbildung. Der Arbeitsmarkterfolg spricht für sich – rund 50% der Frauen konnten am Arbeitsmarkt Fuß fassen. Ein außergewöhnlich gutes Ergebnis, gerade für eine Zielgruppe, die in Österreich völlig neu starten musste.

Zusammenarbeit, die Chancen am Arbeitsmarkt schafft

Das Projekt wurde zur Gänze vom AMS Burgenland finanziert, in enger Zusammenarbeit mit Vamos umgesetzt und wird zu Jahresende 2025 abgeschlossen. Die Fördersumme betrug rund 261.000 Euro. „Die Zusammenarbeit zwischen dem AMS Oberwart und Vamos läuft sehr gut. Zudem hat der Verein schon einmal ein ähnliches Projekt auf die Beine gestellt und tolle Erfahrungen gesammelt. Daher freuen wir uns, dass das Projekt so gut gelaufen ist und wir so viele Frauen unterstützen konnten. Wir gratulieren nochmals ganz herzlich!“, betont Mag.a Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland.

[RESÜMEE von HTH: laut Statistik Austria leben derzeit rund 88.000 Ukrainer in Österreich, wenn sie nicht gerade Weihnachtsurlaub in der Heimat machen. Wenn man davon ausgeht, dass 20 Prozent Jugendliche und 20 Prozent im Alter von 60+ sind, dann sollten ungefähr 53.000 von ihnen arbeitsfähig und arbeitswillig sein. Mit Sicherheit haben in den vergangenen drei Jahren zumindest 10 Prozent so gut Deutsch gelernt, dass sie fähig sind, einen Pflegeberuf auszuüben.

UinA2025

ethos.at hätte für die Summe von 261.000 Euro einhundert Ukrainer und Ukrainerinnen zu PflegerInnen ausgebildet und über etablierte Pflegeorganisationen umgehend in den ausgehungerten Pflegemarkt eingebracht.

ethos.at gehört nicht zur Fraktion Hätti Wari Täti, sondern zur Fraktion der Unternehmer. Deshalb hier unser öffentliches Angebot an alle zuständigen AMS-Abteilung in Österreich und in den Bundesländern: für 261.000 Euro bildet ethos.at innerhalb von zwei Monaten 100 UkrainerInnen zu Altenpflegerinnen aus, die danach umgehend in der Personenbetreuung eingesetzt werden können. Das Angebot gilt. Starten wir 2026 neu durch!

P.S. Der Obmann von ethos.at ist seit sechs Jahren in der 24/7 Altenpflege tätig und gesetzlicher Erwachsenenvertreter von zwei Familienmitgliedern.]